Wenn ein Franzose erfolgreich Rockmusik fabriziert, ist es meist ein Kanadier. So wie in diesem Fall. Der bekennende Plastic-Bertrand mischt – eigentlich wie sein Vorbild auch – Rock, Punk, Glam und eine Prise unerbittlicher Krautrock-Motorik: Caféine ist auch ein Fan von La Düsseldorf. Und von Erik Satie. Und von Kate & Anna McGarrigle, deren „Chéminant a la ville“ er ohne Respekt für den folkigen Grundton des Originals covert. Überhaupt ist dem Mann nichts so richtig heilig – nicht mal sich selbst scheint er ernst zu nehmen. Dazu singt er von Leichenwagen, Flughäfen und das kanadische Problem: Die nationale Identität („Le Corbeaux“). Dazu gibt es messerscharf hingekloppte Power-Riffs, durchaus poppige Melodien und sehr gute Songs. Ca plane pour tous!
„Gisele“ von Xavier Caféine erscheint auf Silversonic/H’art.