Die neben Dante wohl aufregendste Neuerscheinung der ersten 100 Prog-Tage des Jahres kommt wie diese aus München und verschafft ein Wiederhören mit zumindest einem Altbekannten: Wolfgang Zenk war Gitarrist von Sieges Even und hat deren Alben „Sophisticated“ und „Uneven“ entscheidend mitgeprägt. Inzwischen ist er langjährig Leiter des Münchner Gitarreninstituts MGI und hat sich für 7 For 4 mit Klaus Engl (drms, Drummer’s Focus), Markus Froschmeier (keys) und Markus Grützner (bss) zusammengetan. Well done, denn was diese vier aus Hüten und Ärmeln zaubern, klingt bei jedem Stück anders, immer aber mitreißend: Gemahnt das Titelstück noch an Dixie Dregs meet Alex Skolnick (meets Schnuckenack Reinhardt), so würde ein Steve Morse das folgende schöne Kind „Indigo Dunes“ vermutlich nicht verleugnen.
Das hypervirtuose „Emoctify“ erinnert neben vielem anderen aufs Schönste an Steve Vais Grenzsteinversetzungen – emoctifies me totally! Das zart tastende „Silent Flow“ mit seinen an Steve Howe erinnernden „Violining“-Passagen ist einer der vielen Höhepunkte eines schlicht umwerfend guten Albums. Zenk spielt anbetungswürdig, doch seine Mittäter bei DIFFerent kind of FUSION scheinen durchaus ebenbürtig. Im direkten Vergleich zu diesem Album ist Sieges Evens aktuell gebotenes AOR-Geplänkel ungefähr so „progressiv“ wie Vater Abraham und die Schlümpfe…
„Diffusion“ von 7 For 4 erscheint auf MGI.