Mit Andrew Paul Woodworth taucht der nächste Singer / Popper / Songwriter neu auf der Bildfläche auf, ohne wirklich neu zu sein. Denn er spielte bei Bands wie Elephant Ride oder Virgil, hat die ersten Trophäen bereits im Schrank stehen und war in Fernseh-Serien wie „Buffy“ zu hören. Doch obwohl John Paul Jones von Led Zeppelin ihn obendrauf noch für einen großartigen Lyriker hält, kennt ihn eigentlich noch keine Sau. Oder kannte.
Denn APW knöpfte sich den Beastie Boys-Klassiker „Fight For Your Right (To Party)“ vor und machte aus der Gute-Laune-Nummer eine Wahnsinns-Ballade. Gänsehaut von vorne bis hinten, Begeisterung bei (fast) jedem, der seine Version hörte. Inklusive Beastie Boys selber übrigens. Nun gibt es exakt diese Nummer und elf weitere auf dem Solo-Debüt des Kaliforniers. Und am Ende ist klar: Die Cover-Version ist das große Highlight, die übrigen Nummern bewegen sich zwischen gut bis gar nicht. Zu häufig nämlich nähert er sich trotz interessanter Instrumentierung – von Banjo über Streicher und Horn bis zur Mundharmonika und Cello ist alles dabei – bedrohlich der Belanglosigkeit und dem öffentlich-rechtlichen Radio. Man hat das Gefühl, dass sich Woodworth nicht zwischen 80er-Ballade, Emo-Gesülze, Michael Jackson (!), Death Cab-Indie, Jack Johnson und Coldplay-Kitsch entscheiden kann und darum einfach überall mal kostet, aber nichts konsequent durchzieht. Lieber ein Häppchen hier, ein Bissen da, am Ende wird das schon klappen. Denkste! In manchen Fällen geht das – wie bei „Something You Could Do“ zum Beispiel – nämlich ziemlich in die Hose. In anderen – wie beim tollen Opener „Thick Black Mark“ oder dem Mega-Ohrwurm „The Day After The Day After Tomorrow“ – allerdings klappt es richtig klasse und man fühlt sich gut. Bis dann am Ende „Fight For Your Right (To Party)“ kommt. Und damit der Herzschmerz.
„Eddy Ate Dynamite“ von Andrew Paul Woodworth erscheint auf Rodeostar.