Die nach der Großmutter des Sänger und Songwriters Jake Bellows benannte Band Neva Dinova ist eine jener typischen Americana Bands, die die ländliche Weite ihrer Heimat auch musikalisch verinnerlicht haben und bislang eher mit Alt-Country und Folk-Rock auf sich aufmerksam machte. Auf dem dritten Werk werden nun die E-Gitarren ausgepackt und losgerockt als sei es gerade 1970 geworden. Dass im Laufe der Aufnahmesessions das Equipment Opfer einer Überschwemmung wurde und Bellows sich in einer Kneipenrauferei einen Ohrschaden holte, ist dem Werk nicht besonders anzuhören – wohl aber die gepflegte Routine, mit der die Veteranen (die z.T. schon seit den frühen 90ern zusammen musizieren) zu Werke gehen. Teilweise schlägt sich das gar in knorriger Bärbeißigkeit nieder. Leider sind Neva Dinova keine großen Songwriter vor dem Herren, so dass die Sache zwar ganz angenehm Genretypisch daherplätschert – aber keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt. Von Bands wie Neva Dinova gibt es halt einfach zu viele.
„You May Already Be Dreaming“ von Neva Dinova erscheint auf Saddle Creek/Indigo.