In Zeiten von Spaßgesellschaft und Wegwerf-Pop muss es einfach auch verkopfte Intellektuelle wie Jakobus Siebels und Ebba Durstewitz alias JaKönigJa geben. Auf ihrem nunmehr fünften Album fahren die Hamburger zwischen Gitarrenpop, Avantgarde und Kraut-, Art-, und Indie-Rock alles auf, was sie in ihrer seit 1995 andauernden Karriere aufgeschnappt haben. Die seit den letzten Bemühungen anhaltende Verehrung von Sean O’Hagan (dem gleichgesinnten Mastermind der High Llamas) schlägt sich auf dem neuen Werk noch in feinsinnigen, verstiegenen, aber bereits in den Hintergrund gemischten Streichersätzen nieder. Ansonsten gibt’s ein komplexes Gebräu aus Schrammelpop, angedeuteter Elektronika und unerbittlicher Kraut-Motorik. Dazu kommen die dadaistischen Texte und Melodien, die dann doch zu viel Wert darauf legen, anders sein zu wollen – wodurch sie zwar ungewöhnlich, aber nicht wirklich schlüssig und angenehm daherkommen. Das Ganze riecht dann auch zu stark nach Kunst, um wirklich unterhaltend zu sein (von gelegentlichen humoristischen Geistesblitzen ein Mal abgesehen) – aber interessant und spannend ist das alles dennoch allemal.
„Die Seilschaft der Verflixten“ von JaKönigJa erscheint auf Buback/Indigo.