Platte der Woche KW 28/2008
Das Versprechen, das Beck Hansen bereots zu Beginn seiner Karriere gab, war ja stets das, dass mit seinem musikalischen Konzept prinzipiell immer alles möglich erschien. Schade eigentlich, dass er sich im Folgenden immer mal wieder mit konzeptionellen Ideen und Soundbasteleien selber einengte. Ein Vorwurf, den man seinem neuen Werk freilich nicht machen kann. Hier stimmt einfach alles: Das von Dangermouse kongenial produzierte Werk zeigt den Meister in Bestform und selbst für seine Verhältnisse noch ziemlich wagemutig. Als Songwriter hat Beck endlich begriffen, dass Pop, Melodie und Refrains nichts Anstößiges sind und was die Samplewut vergangener Tage betrifft, so ist diese einer überlegten Schachtelungen von Sounds und Instrumenten gewichen.
Die dezenten Dancefloor-Akzente (wohl via Dangermouse) tun ein weiteres dazu, Becks Pop-Blues und -Folk-Elaborate in einem neuen, ungewohnt leichtfüßigen Licht erstrahlen zu lassen. Sogar gelegentliche Acid-Rock-Psychedelia-Einschübe gibt es zu bestaunen. Insgesamt könnte man diese Scheibe als reifes Alterswerk bezeichnen – wobei ja nicht zu erahnen ist, was da noch alles kommen könnte.
„Modern Guilt“ von Beck erscheint auf XL Recordings/Indigo/Beggars Group.