Dieses ist eine besondere Platte. Es ist die erste Hawthorne Heights-Platte nach dem Tod von Gitarrist Casey Calvert, der im November des vergangenen Jahr auf Tour gestorben ist. Er schlief im Tourbus und ist nicht wieder aufgewacht. Die Gerichtsmedizin fand heraus, dass Calvert an einer Mischung aus Anti-Depressiva und anderen Medikamenten gestorben ist. Die Band ließ damals wissen: „Wir können mit absoluter Sicherheit sagen, dass er nichts Illegales gemacht hat.“
Nach einem kurzen Major-Ausflug ist die Band nun wieder in ihren gewohnten Victory-Hafen eingelaufen und veröffentlichen ihr drittes Album. Viel geändert hat sich auf „Fragile Future“ aber nicht, erneut gibt es eingängigen, niemals harten Indie-Rock zwischen Jimmy Eat World, Taking Back Sunday und dem Motion City Soundtrack. Heißt: Große Melodien, große Gefühle, großen Pop und manchmal tatsächlich auch ein großes Vergnügen. Denn erneut sind der Ohio-Gruppe einige kleine Perlen gelungen, die sich zwischen Radio-taugliche Emo-Popper mischen. Auch bei diesen sucht man aggressivere Screamings vergeblich, das haben sich die Hawthorne Heights endgültig abgewöhnt. Aber das macht nichts, denn manchmal darf es schließlich auch gern kuschelig sein.
„Fragile Future“ von Hawthorne Heights erscheint auf Victory/Soulfood.