Dass Liam Finn der Spross der neuseeländischen Songwriter-Legende Neil Finn ist, hört man diesem überraschenden, vielseitigen und spannendem Debüt-Album ebenso an, wie den Umstand, dass sich Finn gleichzeitig von der Crowded House-Klangwelt seines Vaters lösen möchte. Und so experimentiert Finn dann mit einfallsreicher Elektronik, übt sich in Sachen Powerpop, Noise und Punk und konzentriert sich dann letztlich doch auf großartige Songs mit ungewöhnlichen Haken, Ösen, Wendungen, Harmoniebögen und Melodien. Dabei erinnert er – trotz der Stimme, die der seines Vaters doch sehr ähnlich ist – eher an Songwriter links der Mitte wie Brendan Benson, Elliott Smith oder Ken Stringfellow. Finn ist dabei ganz klar ein Kind seiner Zeit, denn er nutzt die Möglichkeiten, die sich Musikern heutzutage bieten ebenso wie den Fundus der Musikhistorie und überzeugt mit einem ebenso zeitlosen wie klassischen Songwriter-Pop-Album allererster Couleur.
„I’ll Be The Lightning“ von Liam Finn erscheint auf Haldern Pop Recordings/Cargo.