Das letzte Album des Ur-Goth-Übervaters Paul Roland namens „Re-Animator“ beschäftigte sich mit den wirren Horror-Phantasien des H.P. Lovecraft. Das neue Werk heißt „Nevermore“ und widmet sich dem etwas weniger extrem agierenden Kollegen Edgar Allan Poe. Im wesentlichen gilt das auch musikalisch: „Nevermore“ ist weniger düster und eine Spur romantischer angelegt als das Vorgänger-Album. Es ist natürlich hilfreich, dass Roland weiß, wovon er redet: Als Autor von etwa 30 Büchern, die sich alle mit dem Übernatürlichen, Okkulten und Zwischenweltlichen beschäftigen, gelingt es Roland mühelos Nuancen aufzufassen, die weniger informierten Kolegen gegebenfalls entgingen. Und so zeichnet sich das neue Werk durch eine gewisse Subtilität und Detailverliebtheit aus – hauptsächlich die (vorwiegend akustischen) Arrangements und Rolands liebevoll eingearbeiteten Zitaten aus der Klassik betreffend. Mit „Nevermore“ ist Roland ein bemerkenswert universelles Songwriter-Album gelungen, das man auch im Hellen genießen kann.
„Nevermore“ von Paul Roland erscheint auf Syborg Music/NovaMedia.