Victoria Yeulet und Benjaim Prosser haben den Blues. Allerdings eine ganz spezielle Art von Blues – die trotz gewisser Indie- und Depri-Affinitäten irgendwo näher dran ist an dem, was die Altvorderen leisteten, als an dem, was heutzutage als Blues durchgeht. Aber der Reihe nach: Das Duo verzichtet auf eine Band und arbeitet mit minimalen Mitteln. Prossers Slide-Gitarre und Yeulets Stimme sind dabei die Anker, um die sich alles dreht. Hinzu kommt eine Prise Gospel, düstere Akkorde, ein raues Klangbild und klassische Mörderballaden. Und noch mal zurück zur Stimme: Victoria Yeulet schafft es, sowohl in den tiefsten Bassbereichen herumzugrummeln wie auch nahezu falsettartig zu jubilieren. Dazwischen gibt es allerdings nichts. Ein wenig erinnert das Ganze dabei zudem an Billie Holiday. Das macht die Sache so einzigartig uns faszinierend – neben dem Umstand, dass das Duo aus England kommt. Für Freunde eher düsteren Liedgutes auf traditioneller Basis sind Congregation zweifelsohne eine Entdeckung.
„Congregation“ von Congregation erscheint auf Bronzerat/Soulfood.