Da weiß man doch, was man hat: Daisy Chapman kommt aus Bristol, ist ein Teil des Trios Scarlatti Tilt und beschränkt sich auf ihrem Deutschland-Solo-Debüt alleine auf Stimme und Piano – abgesehen von einigen Gesangsharmonien und ein wenig Saitengetupfe. Da gibt es keinen doppelten Boden, kaum Overdubs und auch sonst nichts, was vom eigentlichen Song ablenkt. Im Ansatz ähnelt das dem, was ihre US-Kollegin Amanda Rogers zu Beginn ihrer Laufbahn machte. Jedoch hat sich Daisy nicht den Pop, sondern die klassische, morbide Piano-Ballade als Thema hergenommen. Musikalisch zehrt sie dabei offensichtlich von einer klassischen Ausbildung, denn es finden sich mehr oder minder deutliche Spuren von Bach oder Minimalmusik in ihren Songs. Diese sind zwar recht lang geraten, doch die CD ist trotzdem mit etwas mehr als einer halben Stunde eher kurz geraten. Mehr braucht es eigentlich auch nicht, denn Daisy ist recht intensiv. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen – man weiß ja, was man hat.
„And There Shall Be None“ von Daisy Chapman erscheint auf Dandyland/Cargo.