Die gleiche oder vergleichbare Mischung hatte uns auf dem 2004er Werk „Opus Dementiae“ noch ein „verstörend und einzigartig“ abgerungen. Inzwischen sind viele Jahre und Hundertschaften von Industrial-beeinflussten, mit Elektronika spielende mehr oder weniger progressiv / avantgardistisch daherkommende Alben gemacht worden. U.a. wohl auch von Ensoph selbst. Angesichts von Bands wie z.B. Unexpect aus dem Prog- oder beispielsweise Wayd aus dem Metal-Bereich können die Venezianer auf weniger Schockeffekt mit ihrer Mixtur aus Loops, Beschwörungen, unverzerrtem „Gothic“-Genöle versus fiesem Keifgesang hoffen. Die clevere Produktion, die fetten Chöre und der gekonnt eingesetzte Fretless Bass von „Dance High / Shine, Shiva!“ machen trotzdem Freude.
In ihren uninspirierteren Momenten klingen Ensoph wie Evereve, die von Cradle Of Filth verprügelt werden, während Das Ich sie festhält. In ihren besseren Momenten klingen sie nichts, was man schon gehört hat. Definitiv unerwartet ist der Bonus-Track „Would?“ von Alice In Chains, in dem die Italiener einen Industrial-Kern entdeckt haben.
„Rex Mundi X-ile“ von Ensoph erscheint auf Cruz del Sur/Alive.