Was war das doch 2004 für eine Überraschung: Mit ihrem ersten musikalischen Lebenszeichen, der EP „Decision & Action“, zeigten Fire In The Attic, dass auch deutsche Bands emotionalen Rock zelebrieren können. Und das zu einem Zeitpunkt, als hauptsächlich amerikanische Bands dieser Richtung internationale Erfolge feierten. Das erste Album „Crush / Rebuild“ ein Jahr später war dann nicht mehr ganz so dynamisch, und stach mehr durch wütende Ausbrüche hervor. Die beiden Nachfolger „I’ll Beat You, City!“ und „Cum Grano Salis“ gingen widerum mehr in Richtung schnörkellosen Rock.
Nun folgt das bereits vierte Album in fünf Jahren. Dieses Mal selbstbetitelt. Grund dafür könnte sein, dass Fire In The Attic nach dem Ausstieg ihres Sängers und Gründungsmitglieds Ole Feltes noch einmal von vorne anfangen mussten, prägen doch Sänger den Sound einer Band maßgeblich. Ersatz wurde in dem Engländer Thomas Prescott gefunden, der zuvor Keyboarder bei der Hardcoreband Kenai war. Seine Stimme ist ähnlich eigenständig. Trotzdem muss man sich anfänglich noch an sie gewöhnen. Ist jedoch dieser Punkt erreicht, machen Fire In The Attic genauso viel Spaß wie vorher. Insgesamt versuchen sie, den Sound aller drei Alben zu vermischen, und daraus ein stimmiges Gesamtbild zu erschaffen: Melodischer Gesang, Schreiattacken, dynamischer Rock. Manche nennen es Post-Hardcore. Was auch immer es ist: Eingängig und gleichzeitig herausfordernd ist es allemal.
„Fire In The Attic“ von Fire In The Attic erscheint auf Redfield Records/Cargo.