Das Musikbusiness ist eines der wenigen, in dem sich Wahnsinnige und Größenwahnsinnige getrost als Genies feiern lassen dürfen – ohne dass das jemandem schadet. Der Kanadier Richard Marsella, der besagte Friendly Rich, ist so einer – und steht damit gar nicht alleine da, denn in Kanada gibt es eine ganze Tradition von leicht spinnerten Musikanten, die sich ihre eigenen Traumwelten aufbauen. Rich kennt dabei allerdings keine Hemmungen: Mit einem ganzen Kleinorchestern taumelt er mit Pauken, Trompeten und weitaus weniger gebräuchlichen Blasinstrumenten durch eine Klanglandschaft, die sich gleichermaßen den Traditionen der Augsburger Puppenkiste verpflichtet fühlt, wie etwa der Avantgarde auf der anderen Seite. Das hat weniger mit Pop-Musik zu tun als mit den Traditionen von Vaudeville und Variete – und Captain Beeefheart oder Frank Zappa. Dabei macht Rich Unterhaltungsmusik im besten Sinne: Sinnfrei, urkomisch und betont infantil kommt das alles daher. Das ist musikalischer Dadaismus in Reinkultur. Und wie gesagt: Es schadet ja niemandem.
„Dinosaur Power“ von Friendly Rich And The Lillipop People erscheint auf Hazelwood Vinyl Plastics/Indigo.