Wir schreiben den August 2008, Wacken, TrueStage (glaub‘ ich): Zigtausende feiern begeistert die Carcass-Reunion und jubeln u.a. Bill Steer bei einem der amtlichsten und heftigsten Auftritte des ganzen Festivals zu. Nur die wenigsten die Death Metal-Heroes Bejubelnden dürften gewusst haben, dass Steer mit Firebird bereits seit vielen Jahren ein Bluesrock-Trio am Start hat, das Musik im Geiste der alten Cream, Free, Crawler, Humble Pie oder Robin Trower macht.
„Grand Union“ ist hiervon der bereits mindestens dritte Aufguss und begeistert genau die ersten. Härter als der böse knurrende Black Sabbath-Bass von „Blue Flame“ lassen es Bill Steer, Ludwig Witt und Smok Smoczkiewicz nicht werden, dafür aber hat man wirklich das Gefühl, einer der „guten alten“ britischen Bluesrockcombos der Siebziger zuzuhören. „Jack The Lad“ hat sogar ein richtiges Bluesriff, während „Lonely Road“ Drumrolls wie bei John Bonham selig auffährt. Steers sahnige Slide-Gitarre auf dem eindringlichen „Release Me“ klingt ein wenig nach David Lindley, sein sehr überzeugender Gesang lässt sich irgendwo zwischen Back Street Crawler und Cry Of Love einordnen. Bis auf drei Cover von James Taylor, Duster Bennett und Ida Cox / Humble Pie handelt es sich um eigenständiges Material, das live in einem kleinen Club gegeben vermutlich noch stärker kommen würde.
„Grand Union“ von Firebird erscheint auf Rise Above/Soulfood.