Das musikalische Wirken von Devon Sproule (und ihrem gleichberechtigt beteiligten musikalischen Partner, Ehemann Paul Curreri) anschaulich in Worte zu fassen, ist wesentlich schwieriger als sich einfach dem Flow hinzugeben. Nur soviel: So dermaßen intelligent zusammengesetzte, mit konventionellen Mitteln und auf traditionellen Stilen beruhende Song-orientierte Musik hat man seit den frühen Steely Dan nicht mehr vernommen. Die allgemein relaxte Melange zwischen Folk, Country und Jazz groovt beinahe beiläufig dahin – wobei der Teufel dann im Detail liegt: Mal ein unerwartetes Gitarrensolo hier, mal ein Reggae-Rhythmus da, mal eine lamentierende Steel Gitarre oder gerne auch melodische Kehrtwendungen und Harmonien, die ein achtungsvolles, symbolisches Hut-Lüpfen angebracht erscheinen lassen. Und dazu Texte, die gleichermaßen unterhaltsam, wie pfiffig konstruiert sind und das Banale des täglichen Erlebens in anschauliche, nachvollziehbare und dennoch verblüffende Bilder und Wendungen packen. Dass die Sache trotzdem nicht abgehoben oder blasiert daher kommt, zeichnet dieses Werk durchaus aus (besonders eingedenk der Tatsache, dass Curreri selbst da für gewöhnlich wesentlich radikaler zur Sache geht). Qualität, so scheint es hier, setzt sich eben doch immer wieder durch!
„Don’t Hurry For Heaven“ von Devon Sproule erscheint auf Tin Angel/Indigo.