Eines muss vorangestellt werden: Howard Elliot Payne ist niemand anderes als der ehemalige Frontman der Liverpooler Band The Stands, der mit „Bright Light Ballads“ nun sein Solo-Debüt vorlegt. Wer mit dem Mann redet, glaubt dem seligen John Lennon gegenüber zu sitzen – so dick ist sein lokaler Akzent. Das ist deswegen erwähnenswert, weil „Bright Light Ballads“ nicht mehr und nicht weniger ist als eine astreine Americana-Scheibe. Und zwar mit allem, was dazugehört: Jubilierender Fidel, Steel-Guitar, Landei-Stimmung und folkigen Harmonie-Vocals (von seiner Schwester, Candi Payne). Zugegebenermaßen hat Payne das besser drauf als so mancher US-Schluffi – aber ein wenig befremdlich ist eine solche Entwicklung schon. Immerhin galten die Stands mal als aktuelle Beat-Hoffnung. Sei es drum: Wenn jemand wie Payne auf diese Art eine Scheibe macht, dann ist diese natürlich – trotz des Titels – nicht wirklich sonnig oder gar fröhlich. Immerhin ist sie auch nicht lamentös oder depressiv. Payne flechtet eine kämpferische Note in seine Songs und besingt ansonsten Hoffnung, Sehnen, Akzeptanz, Versöhnlichkeit und andere Empfindungen, die nicht zur Gänze negativ sind. Payne ist des Weiteren nach wie vor ein cleverer Songwriter, der nichts anbrennen lässt, Langeweile zu vermeiden weiß, die Abwechslung und Zwischentöne schätzt und – dank seiner Historie – weiß, wie man verschiedene Musikanten optimal einsetzt. Insgesamt ist diese Scheibe also als rundum gelungen zu betrachten. Freunde des Genres können bedenkenlos zugreifen – auch wenn hier kein Eingeborener im klassischen Sinne am Werk ist (das könnte man diesem Werk nämlich niemals anhören).
„Bright Light Ballads“ von Howard Elliot Payne erscheint auf Move City/Indigo.