Dafür, dass er stimmlich ein wenig wie Evan Dando klingt, kann Sam Shinazzi ja nichts – und überhaupt sollte man auch gar nicht versuchen, dem Australier daraus einen Strick zu drehen. Zumal er auf seinem dritten Album unter eigenem Namen (vorher nannte er sich C Minus Project) Songs schreibt, die sich keineswegs hinter den großen des Genres „klassischer Gitarrenpop“ zu verstecken brauchen. Weder hinter jenen von R.E.M. und schon gar nicht hinter dem, was Dando zuletzt selbst auf die Beine stellte. Das Problem ist eher, dass Shinazzi seine eigene Klasse nicht so recht bewusst zu sein scheint und er mit angezogener Handbremse sein Licht eher unter den Scheffel stellt – die große Geste scheut und eher zurückhaltend als kraftvoll agiert. So erschließt sich sein neues Werk erst im Detail und wenn man „richtig“ zuhört. Für Freunde leicht altmodischer, aber zeitloser Gitarrenmusik ist das kein Problem, aber ein Superstar wird Shinazzi auf diese Art nicht werden können.
„Then I Held My Breath“ von Sam Shinazzi erscheint auf Black Lodge.