The Beauty and the Beast – Teil 2: Ein rundes Dutzend Jahre nach ihrer ersten gemeinsamen Veröffentlichung „Carnival Of Souls“ legen Marillion-Gitarrist Steve Rothery und Chanteuse Hannah Stobart ihren Zweitgeborenen in trockene Tücher. Auf „Ostara“ steuerte der mittlerweile selbst baumartig / bauchige Statur aufweisende Rothery Gitarre, Bass und Keyboard bei, Mrs. Stobart singt, hierbei unterstützt von Jo Rothery, Paul Cradick besorgt das Schlagwerk, Mike Hunter zusätzliche Tastenparts. Das 43-minütige Opus wird nur solche enttäuschen, die auf der Jagd nach den bei Marillion oft Stücke im Stück darstellenden, leidenschaftlichen E-Gitarren-Soli sind. Zwar überwiegen auch beim Wünschelbaum elektrisch verstärkte Töne, aber wirkliches Solieren findet höchstens mal kurz zwei Takte vorm’m Fade-out statt. Aufgrund der weiblichen Stimme, Tonlage und Phrasierung erinnert The Wishing Tree wohl am ehesten an Rain For A Day. Doch auch an eine tiefergelegte, simplere Roots-Variante von Kate Bush an der Seite von Gilmour könnte man denken.
In jedem Falle wird hier gediegen und dezent musiziert, Ausschweifungen, Übertreibungen oder Angebereien jeder Form kommen nicht vor. Anspieltipp: „Fly“, vgl. auch d. untenstehenden YouTube-Link.
„Ostara“ von The Wishing Tree erscheint auf earMUSIC/edel.