Eine klassische Songwriterin ist Tara Jane O’Neil aus Portland nun nicht gerade. Eher schon eine Klangbildmalerin. Sie ist auch eine richtige Malerin – das aber nur am Rande. Ihre Songs – wenn man sie denn mal so nennen will – haben allesamt den Nimbus des Unbestimmten. Da dominiert nichts, drängt sich nichts auf, fließt alles irgendwie so dahin – und ist dabei doch recht anschaulich, verständlich und inspirierend. Vielleicht liegt es daran, dass Tara oft mit Künstlern aus anderen Genres zusammenarbeitet, vielleicht auch an ihrer eigenen Sichtweise der Dinge – ihre – meist ruhigen, kontemplativen Klanggebilde, in denen sich die Stimme als zusätzliches Instrument verliert, entziehen sich üblichen Kategorisierungen. Man sollte als Zuhörer darauf eingehen und sich mitziehen lassen („mitreißen“ wäre hier der falsche Ausdruck), denn als Hintergrund-Musik eignet sich das Ganze – trotz des eher meditativen Charakters – nicht wirklich.
„A Ways Away“ von Tara Jane O’Neil erscheint auf K Records/Cargo.