Nun ja – weder wird es hier richtig wild, noch ist das echte Tanzmusik. Eher tummelt sich die Combo aus Norfolk auf dem Avantgarde-Sektor. Poppig wird es nur andeutungsweise und obwohl es durchaus ordentlich groovt, tut es das doch auf einem dermaßen abgehobenen Frickel-Level, dass es dem potentiellen Abhotter schwindlig werden dürfte. Dabei ist das ganze feinsinnig und komplex konstruiert, fast mit Prog-Rock-Akribie zusammengesetzt und bis ins kleinste durchkalkuliert. Ein weiteres Herausstellungsmerkmal ist dabei der ungewöhnliche Falsett-Gesang von Bassist Tim Fleming, der an Luke Sutherland von Long Fin Killie erinnert. Vielleicht ist das die Tanzmusik des denkenden Mannes (obwohl sich so etwas ja nahezu konzeptionell ausschließt) – auf jeden Fall haben die Wild Beasts ein ganz eigenes Klangbild, das mit keiner anderen Combo so richtig zu vergleichen ist. Und das muss ja auch was wert sein…
„Two Dancers“ von Wild Beasts erscheint auf Domino Records/Indigo.