Genau genommen ist die Norwegerin Randi Tytingvag eine Jazz-Sängerin. Allerdings würde es dieser Scheibe nicht gerecht werden, sie als Jazz-Album zu bezeichnen. Denn Randis Anspruch als Komponistin und Interpretin geht doch über den einer typischen Jazzerin hinaus. So finden sich in ihren Stücken Elemente aus Folk, Chanson und Pop – übrigens eher europäischer als US-amerikanischer Couleur – die sie sorgsam (und mit einem gewissen Sinn fürs Spinnerte) – in der allgemeinen Gemengelage verwebt, so dass am Ende dann doch ganz eigene Visionen entspringen. Klassisches Repertoire findet sich dann auch eher in Zitaten – etwa bei dem Cole Porter-Cover „My Heart Belongs To Daddy“. Es ist nicht so, dass man Randi Tytingvag direkt vergleichen könnte – aber was die Attitüde betrifft, so kommt sie dem, was ihre Kollegin Hanne Hukkelberg macht, recht nahe (wenngleich sie auch darauf verzichtet, Haushaltsgeräte musikalisch zu bemühen).
„Red“ von Randi Tytingvag erscheint auf Ozella/Galileo.