Im Zeichen des an Deep Purple geschulten melodischen Hardrocks sind die Münchner Wayward bereits seit ca. 1989 unterwegs – ein Pfad, auf dem sie beispielsweise schon mit Axxis oder Slade die Bühne geteilt haben. Diese geballte Erfahrung kann man auf dem aktuellen Longplayer tatsächlich hören und nachfühlen – speziell Arrangements und Aufnahmetechnik haben sich im Vergleich zu früheren Aufnahmen deutlich verfeinert. Insbesondere Sänger Mark Tobler (ex-X-ING), konnte seine Stärken wohl noch nie so ausspielen wie auf „Headlines“. Seine Stimmlage und viel tonsicherer gewordene Phrasierung gemeinsam mit den warmen Orgel- und Pianobeiträgen von Keyboarder Benedikt Horsthemke (u.a. ex-Ping Slammy) lassen ehrwürdige Assoziationen an Gary Bardens (Praying Mantis, Michael Schenker Group) Silver-Projekt ebenso aufkommen wie an Rainbow der Graham Bonnet-Jahre. Doch auch die Zutaten von Charly Barth (drms u. back voc.%3B Aiming High), Bassist Toni Edlbauer sowie die Gitarristen Mick Loud (sic) und Mike Piccolavia sind absolut aller Ehren wert.
Das eröffnende „The Loss“ ist zwar mit 6:30 und vielteiligem Aufbau ein Wagnis. Jedoch eines, das gelingt, da es gleichzeitig eine der am innigsten im Gedächtnis haftenden Gesangslinien aufbietet. Das ruhig bleibende „Signs“ lebt von einer Piano-Figur, die auch mittelalte Savatage-Stücke zieren könnte und einem wie von Steve Morses Händen getropften Gitarrenlick.
Bei „Human Rights“ hilft ex-Waywarder Toml (Phantom Lord) mit „Grunt“-Geflüster aus%3B straight galoppelnden Powermetal bringen“Call It Fame“ und „Silent Majority“. Ein für sich schon bezaubernd lyrisches Piano-Intro („In The Morning“) leitet zur (Power-)Ballade „Beg In My Nightmares“ über, die natürlich auch nicht fehlen darf. Am Titelstück nimmt u.a. der genreuntypisch gelungene Hintergrundgesang gefangen. Einen weiteren Höhepunkt bereitet das nah am Progrock gebaute „Wiseman“ wieder aufgrund seines ausgeklügelten, wiewohl schön nach vorne groovenden Aufbaus. Diese „Headlines“ kommen per toni@wayward-munich.com und für 13 Euro inklusive Versand auf euren Frühstückstisch.
„Headlines“ von Wayward ist eine Eigenveröffentlichung.