Keine Schwedisch-Kenntnisse vorhanden? Gar kein Problem bei Kent aus Schweden, denn das Quartett hat mit „Röd“ (dt. „Rot“) ihr mittlerweile achtes Album vorgelegt, das auch mit eventueller Sprachbarriere bestens funktioniert. Und wie haben sie das hinbekommen? Die Antwort lautet: Mit allerhand eingängigen Melodien, bei denen man das Stadion voller tanzender Menschen bereits vor sich sehen kann. Genau diese Dimension erreichen Kent nämlich auch in ihrem Heimatland. Da verwundert es nicht, dass sie diesen Vorteil auch klar auf dem Notenpapier ausspielen. Noch ganz besinnlich kommt der Stein ins Rollen, in dem Kent einen kleinen Abstecher mit Chor-Einlage und Orgeln präsentieren, bevor sie das Pop-Zugpferd zum Galopp antreiben und in Stücken wie „Taxmannen“ oder „Ensamheten“ als i-Tüpfelchen elektronische Muster miteinflechten. Auch wenn den meisten textlich sicherlich so einiges verborgen bleiben wird, stellt das im Fall von Kent kein Hindernis auf dem Weg zum Hörvergnügen dar, wenn man sich denn gerne auf handwerklich gut gemachte Pop-Songs einlässt. Das in den Hansa-Studios aufgenommene Werk strahlt auf mehreren Ebenen eine Fülle von Wärme aus, die sich in Up-Tempo und gedrosselten Nummern gleichsam ausbreitet. Da ist für Wohlgefühl in den großen Hallen in Nordeuropa oder heimeligen Wohnzimmern hierzulande mit Sicherheit gesorgt.
„Röd“ von Kent erscheint auf RCA/Sony Music.