Wer hätts gedacht: Nachdem Andy Tillison in den letzten fünf Jahren für den Prog-Bereich mehr als achtbare 75.000 Alben und einige interessante Tourneen an den Mann gebracht hat, bringt er rund sieben Jahre nach dem letzten Lebenszeichen von PO90 die Formation, mit der alles losging, wieder an den Start. Seinem Ruf folgten die ursprünglichen Mitglieder Alex King (drms), Dan Watts (guit), neu am Bass ist Matt Clark.
Das unverhoffte Album „Jitters“ (etwa: Bammel, Tatterich) überrascht gleich weiter mit einem ungemein druckigen Sound, überwiegend flotten Nummern und dem Verzicht auf Keyboard-Dominanz (früher hatte die Band ZWEI Tastendrücker). Samples, Loops und Watts sehr rockige Gitarre machen beispielsweise das eröffnende „Interlude“ (non est omen) zu einem relativ fetzigen Stück Progrock, als weiteres Beispiel zieht „On The Death Of Jade“ Gewinn aus orientalischen Harmonien. „The Dock Of The Abyss“ schließlich zitiert in einer Alptraumversion genüsslich „Sittin‘ at the Dock of the Bay“ (Otis Reddings). Teils deutlich kakophon, aber erfrischend anders – wenn man denn mit den Schwächen von Tillisons Gesang leben kann…
„Jitters“ von Parallel Or 90 Degrees erscheint auf Omega/Justforkicks.