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Schöne neue Welt
Ausverkauft! – hieß es vielerorts im Rahmen der laufenden Tour von Culcha Candela. Auch im niedersächsischen Oldenburg stand man kurz davor, und hat somit den Gig der Berliner Multikulti-Truppe kurzfristig von der Kulturetage in die Weser-Ems-Halle verlegt – und selbst da ist es heute verdammt eng…
Bereits der kolumbianische Opener Profetas – nur bestehend aus einem Gesangsduo und einem DJ – heizt dem zumindest im vorderen Teil der Halle meist jüngeren Publikum ordentlich ein. Ihre Mischung aus Hip Hop, Dancehall und Reggae scheint erstens bestens anzukommen, und passt zweitens perfekt zum Hauptact und dem heutigen Publikum. Mit „Baila“ kann das Duo (das nur live ein Trio ist), sogar mit einem richtigen Hit aufwarten. Ein Bilderbuchstart in den heutigen Abend.
Als Culcha Candela gegen 21 Uhr die Bühne betreten, und mit „Chica“ starten, steht niemand mehr still. Selbst auf den oberen Tribünen steht man auf den Stühlen und tanzt. Die Truppe – sechs Sänger, ein DJ, aber keine Live-Musiker – brennen im Folgenden das reinste Hitfeuerwerk ab. „Somma“ ist dabei ein erster echter Höhepunkt im Set. „Schöne neue Welt“ und „Hamma“ stehen dem in nichts nach. Altersmäßig ist das Publikum mit 14-50 Jahren ähnlich bunt gemischt, wie auch in Sachen Nationalität. Mit Videoprojektionen auf der Rückwand, und perfekt choreografierter Tanz-, fast schon Stunt-, Einlagen, wird das Publikum durchgehend bei Laune gehalten, was sich als Leichtes erweist. Aus dem recht ausgiebigen Zugabenteil stechen dann vor allem „Monsta“ und „Ey DJ“ als Highlights heraus.
Ein wahrer Siegeszug einer höchst sympathischen Truppe, die den ach so kühlen Norddeutschen heute so richtig einheizte. Hier wird Toleranz gegenüber jeglicher ethnischen Herkunft, sowohl auf der Bühne (Uganda, Korea, Polen, Kolumbien), als auch im Publikum groß geschrieben. Ein buntes und friedliches Miteinander in einer „Schönen neuen Welt“.
