Durango ist eine Stadt in Colorado, wo die Coal Porters das vierte Studio-Album mit Produzent Ed Stasium (der unter anderem auch schon den Long Ryders unter die Arme griff) live einspielten. Damit nähern sich Sid Griffin und seine Musikanten wieder jenen Wurzeln, die sie als Wahl-Engländer zuletzt eher aus der Ferne emulierten. Dennoch ist dieses Werk in gewisser Weise eine Abkehr von der reinen (Bluegrass)-Lehre, denn es gibt hier deutlich mehr Folk, Swing und sogar Gospel als zuletzt gewohnt. Neben einer Cover-Version von Neil Youngs „Like A Hurricane“ im Country-Stil überzeugt vor allem das neue Songmaterial, dessen Vielseitigkeit sich positiv auf die musikalische Umsetzung auswirkte. Auch der wechselnde Lead-Gesang macht die Scheibe unterhaltsam – wobei besonders die klare Stimme der kanadischen Geigerin Carly Frey ins Ohr fällt. Es ist aber überhaupt zu spüren, dass allen Beteiligten als gleichberechtigten Partnern eine Chance gegeben wird und alle mit der gleichen Begeisterung bei der Sache sind. Insgesamt überzeugt das Konzept, weniger auf Bluegrass und mehr auf Vielseitigkeit zu setzen, auch wenn die Basis nach wie vor rein akustische Sounds sind. Als Bonbon enthält die CD auf einem Multimediatrack ein kleines Portrait der Band als Video.
„Durango“ von The Coal Porters erscheint auf Prima Records/Sunny Moon.