Was soll man dazu noch groß schreiben? Es ist Pavement. Die vielleicht prägendste und wichtigste Band der 1990er Jahre legt hier etwas mehr als zehn Jahre nach ihrer Auflösung ihr lange fälliges Best Of-Album vor. Pünktlich zur heiß ersehnten, weltweiten Reunion-Tour übrigens. Da sollte man vielleicht mal hingehen.
Die Sammlung mit dem herrlich treffenden Titel „Quarantine The Past“ wurde komplett neu gemastert, glücklicherweise jedoch ohne den ursprünglichen Sound der Lo-Fi-Helden zu verfälschen. Hier und da klingen manche Lieder einen winzigen Tick satter, der sympathische Hang zur Übersteuerung und die hörbare Leichtigkeit, mit der Pavement ihre brillanten Songs aus dem Ärmel schüttelten, bleibt erhalten. Unveröffentlichtes Material ist nicht enthalten, aber der Backkatalog ist ohnehin überschaubar, sodass man schnell seine persönliche Sammlung komplett hat.
Die Song-Auswahl ist vortrefflich geglückt. Die Zusammenstellung vereint einige der größten „Hits“ der Band mit unbekannteren Juwelen. Als Opener fungiert die unvermeidliche Hymne „Gold Soundz“ vom Jahrtausend-Album „Crooked Rain, Crooked Rain“ und auch Stücke wie „Stereo“, „Cut Your Hair“, „Summer Babe“, „Range Life“ und „Fight This Generation“ sind natürlich enthalten. Die Reihenfolge ist dabei nicht chronologisch gewählt, sondern springt zwischen den fünf Studioalben und diversen EPs und Singles hin und her.
Mancher Fan mag sich vielleicht fragen, warum beispielsweise ein Song wie der legendäre „Fillmore Jive“ es nicht in die Sammlung geschafft hat. Aber das ist eben das Besondere dieser Veröffentlichung: Sie zeigt, dass Pavement keine Band für die bloßen Single-Hits waren, sondern dass es hier noch viel mehr zu entdecken gibt. Kurzum: Ein Best Of-Album ideal für Pavement-Einsteiger, die eine der großartigsten Bands aller Zeiten kennenlernen wollen.
„Quarantine The Past: The Best Of Pavement“ von Pavement erscheint auf Domino Records/Indigo.
