Damien DeRose ist einer dieser Leute, die Musik nicht aus einem bestimmten, kalkulierten Grund heraus machen, sondern weil sie einfach müssen. Geplant war das alles nicht so – aber vielleicht klingen die zerbrechlichen, luftig inszenierten, melancholischen Indie-Folksongs des begeisterten Straßenmusikanten und Globetrotters gerade deswegen so glaubwürdig und offenherzig. „Shady Retreat“ – ein altes Farmhaus, in das er sich zu den Arbeiten am neuen Album zurückzog – ist dabei Peasants erstes richtig produziertes Studioalbum, dem man zum einen die auf Tour und Live-Auftritte gewonnene Routine durchaus anmerkt, das aber andererseits auch nicht auf die Homespun-Attitüde der Anfangstage verzichtet. So richtig übel nehmen kann man dem Mann eigentlich nichts – weder, dass er nicht wirklich etwas Neues macht, noch dass er beim Singen zum Lamentieren neigt, noch, dass seine Songs ziemlich einfach und unspektakulär daher kommen. „Shady Retreat“ ist einfach underdog-mäßig rundum sympathisch gelungen.
„Shady Retreat“ von Peasant erscheint auf Paper Garden/Indigo.