Zackig ist wohl zentrale Stichwort, wenn es um „Science Piñata“ das erste Album von Pttrns (sprich: „Patterns“) geht. Pttrns sind Daniel Mertens, Patrick Hohlweck und Benjamin Riedl, die in Köln zusammen in einer WG leben. Ihr Album strotzt nur so vor Energie, Spielfreude – und der Lust am Tanzen.
Im Vergleich zu früheren Releases hat man auf „Science Piñata“ allzu frickeligen Math- und Post-Hardcore-Ballast angeworfen. Stattdessen liefern Pttrns auf das Grundgerüst reduzierten, druckvollen Post-Punk ab. Das allein wäre nichts Ungewöhnliches: Die basslastigen Arrangements erinnern bisweilen an The Robocop Kraus und die ganze Platte atmet den Geist der guten alten Dischord-Schule (man denke z. B. an Q And Not U oder Les Savy Fav).
Die Kölner verstehen es jedoch auf brillante Art und Weise, jede Menge Pop-Appeal, Disco-Tanzbarkeit und Afro-Klänge in ihre Musik zu integrieren. Das kannte man so bisher noch nicht – und dieser Qualität schon gar nicht aus hiesigen Landen. Vor allem die Rhythmussektion – auch wenn nach Angaben der Band hier eh je alles spielt – leistet hervorragende Arbeit und lädt zum wilden Ausrasten auf dem Dancfloor ein. Ein furioses Debütalbum und definitiv eine der interessantesten Veröffentlichungen aus deutschen Landen der letzten Zeit.
„Science Piñata“ von Pttrns erscheint auf Altin Village/Cargo.