Ein verpackungstechnischer Fauxpas sorgt zunächst für Verwirrung – denn auf dem Klappcover heißen beide Teile dieses Doppel-Werkes Teil 1. Doch schließlich wird deutlich: Es handelt sich durchaus um zwei unterschiedliche Parts. Lynn Miles spielte für dieses Akustik-Album eine Reihe von Songs ihrer vorangegangenen fünf Alben neu ein und ergänzte sie um neues Material. Dies ist sicherlich keine schlechte Idee, denn in ihrer Heimat Kanada gilt Lynn bereits seit Jahren als Fixpunkt in der klassischen Songwriter-Szene. Die Beschränkung auf das Akustische macht dies noch ein Mal deutlich, denn dieses Album enthält naturgemäß weniger Pop und Blues-Elemente als die elektrischen Miles-Alben. Stattdessen kommt ihrem Gesang gesteigerte Bedeutung zu und auch auf die Texte hört man in diesem Zusammenhang natürlich mehr. Da sich Lynn zudem von der üblichen Country-Affinität vieler ihrer Landsleute fern hält, ist das Ganze auch für breitere Schichten attraktiv. Diese Scheibe ist also als Einstieg in die Welt der Lynn Miles bestens geeignet – und ebenso für Fans geeignet, die Songs in neuen, intimeren Versionen wiederzuentdecken.
„Black Flowers Volume 1-2“ von Lynn Miles erscheint auf True North/Alive.
