Austin Collins ist ein ganz klar ein Songwriter im Wolfspelz. Will meinen: Er nimmt auf diesem, seinem dritten Werk statt der akustischen Gitarre einfach eine elektrische und lässt es ordentlich schnarren. Und das Beste daran: Anders als seine älteren Kollegen, ist er dabei weniger ein Neil Young-Fan (nun ja: ordentlich komprimiert sind die Gitarren schon), sondern, insbesondere was auch das Tempo angeht, eher einer von CCR. Dann hat der Mann noch den Vorteil, dass er ein gleichteilges Faible für Folk- wie für Pop-Melodien hat – was manchmal zu recht netten Ergebnissen führt, wie zum Beispiel beim Opener, einem Instant-Americana-Klassiker erster Güte. Mag sein, dass es daran liegt, dass Austin der neuen Generation von Americana-Acts angehört und mag auch sein, dass Indie-Maetro Will Johnson als Produzent ein geschicktes Händchen für Sounds zwischen den Klischees hatte, aber das eigenartig betitelte „Wrong Control“ klingt weniger ausgelatscht und angestaubt als vieles, was aus der Americana-Ecke ansonsten so zu uns rüberschwappt.
„Wrong Control“ von Austin Collins erscheint auf Blue Rose Records/Soulfood.