Das wahrscheinlich einzige Italo-Japanische Trio aus New York schlägt mit dem neuen Album „Penny Sparkle“ ein neues musikalisches Kapitel auf, nachdem der Vorgänger „23“ das bisherige Konzept der Band in Vollendung auf die Spitze getrieben hatte. Im Prinzip könnte man sagen, dass das Werk, das teilweise in New York und teilweise in Stockholm mit verschiedenen Produzenten und Alan Moulder am Mischpult entstanden ist, eine Art Elektronika-Scheibe geworden ist. Doch das ist – so seltsam es sich anhört – nicht der größte Unterschied zu den vorangegangenen CDs. Der liegt vielmehr darin, dass es keine Up-Tempo-Nummern und ergo keine Rock-Stücke mehr gibt. Atmosphäre und Emotion stehen im Mittelpunkt und Keyboarderin Kazu Mazino (die sagt, sie könne jetzt noch nicht sagen, wovon „Penny Sparkle“ handele), hat unterschwellig Platz auf dem Kapitäns-Sessel genommen. Denn Amedeo und Simone Pace tun nur das Notwendigste, um die Stücke unterstützend zu begleiten und halten sich auch gesanglich eher zurück. Das Ergebnis ist eine faszinierende Exkursion in eine völlig neue Klangwelt, die Freunde des bisherigen BR-Sounds zunächst irritieren könnte. Wenn man sich indes auf die Reise ins Unbekannt einlässt, gibt es auch für Fans viel zu entdecken – ein wenig musikalische Toleranz vorausgesetzt.
„Penny Sparkle“ von Blonde Redhead erscheint auf 4AD/Indigo/Beggars Group.