Bad Religion-Drummer Brooks Wackermann war schon im Interview mit uns mächtig stolz auf dieses Album: „Das beste BR-Album mit mir ist das neue, auf das ich wirklich stolz bin. Die Lieder haben eine ungeheure Kraft und es gibt einen guten Mix aus typischen Zwei-Minuten-Liedern und Midtempo-Songs.“ Damals war es mit seiner Band auf Jubiläumstour, jetzt darf auch der Rest der Welt „The Dissent Of Man“ hören. Und genießen, mögen, vielleicht sogar lieben.
Zugegeben, manches hier reißt einen nicht so komplett vom Hocker, wie man es sich gewünscht und vielleicht auch erwartet hatte. Das ruhige „Won’t Somebody“ ist ein wenig lahm geraten und bleibt bei nett. Was für diese Band natürlich viel zu wenig ist. Dass sie es noch immer besser kann und besser als die meisten, machen aber die vielen frischen Granaten deutlich. Der Opener „The Day That the Earth Stalled“ zum Beispiel oder das direkt anschließende „Only Rain“ und das bereits vom Live-Album bekannte „Resist Stance“ vereinen alles, was diese außergewöhnliche Band ausmacht. Denn oh ja oh ja, wie wunderbar, auch nach über 30 Jahren schreiben sie die schönsten Melodien, setzen die fantastischsten Chöre, machen die tollste Musik. Vom alten Eisen sind sie so weit entfernt wie Arminia Bielefeld vor dem Gewinn der Champions League, auch 2010 zeuigen Graffin und Gurewitz, was echter Punkrock ist. Und wenn der ihrer Meinung nach eine ruhige, eine sanfte Note braucht, dann schreiben sie eben eine ruhigen, sanften Kracher und nennen ihn „Turn Your Back On Me“. Beeindruckend. Beeindruckend gutes Album mal wieder.
„The Dissent Of Man“ von Bad Religion erscheint auf Epitaph.
