So klingt das, wenn der Kopf im Bauch landet. Also zunächst mal: Es gibt in diesem Trio niemanden, der Christopher Wright heißt. Die Gebrüder Jon und Jason Sunde und ihr Kumpel Jesse Edgington aus Wisconsin mögen nur blumige Begriffllichkeiten – wie z.B. „In Deference To A Broken Back“ – was sich auf eine Rückenverletzung Jasons bezieht, die hier thematisiert wird… wie so einige andere Krankheitsthemen auch. Vielleicht jault deswegen Jon öfters wie ein Welpe – auch wenn er klassischen Gesang studiert hat? Musikalisch ist das Ganze gar nicht so dramatisch, sondern spielt sich meist in einem angeschrägten Folkpop-Umfeld ab, in dem die Band nur gelegentlich in Indie-Rock-Gefilde drängt. Allerdings ist das alles dermaßen richtungslos und vollkommen ohne songwriterisch großen Wurf, dass die Sache vor allen Dingen sehr, sehr anstrengend rüberkommt – zumal das alles mit einer Hektik und Inbrunst dargeboten ist, die dem Material eigentlich nicht angemessen erscheint. Da wird dann rumgetrickst, bis die Saiten qualmen und man stolpert sich so daher, anstatt sich beispielsweise einfach mal gehen zu lassen. Das ganze ist dann am Ende doch zu sehr ein Kopfkunst-Projekt, als das es wirklich zur Unterhaltung taugte. Mehr Melodien (oder überhaupt welche) und weniger Gefrickel hätten hier Wunder gewirkt.
„In Deference To A Broken Back“ von The Daredevil Christopher Wright erscheint auf Affairs Of The Heart/Indigo.