Bereits seit einiger Zeit erzählte Maria Taylor von der Möglichkeit, dass es wieder mal eine Azure Ray-Scheibe geben könne – denn grundsätzlich hatten sich Maria Taylor und Orenda Fink nur räumlich, keineswegs aber persönlich oder gar musikalisch auseinandergelebt. Nach Marias Umzug nach Los Angeles nahm die Sache Gestalt an und jetzt liegt – nach sieben Jahren – wieder ein gemeinsames Werk vor. Und was soll man sagen? Das lässt sich nicht anders beschreiben als die perfekte Kombination aus dem, was die beiden Songwriterinnen auch sonst so machen.
So finden sich Orendas Vorlieben für puristischen Folk auf der einen Seite und elektronische Experimente auf der anderen ebenso wie Marias immer deutlicher formuliertes Pop-Bewusstsein und die leicht spinnerten Phantasien der beiden Protagonistinnen auf diesem Werk. Es ist eher zurückhaltend, aber phantasievoll inszeniert und lässt dem Gesang (schließlich ein Markenzeichen der beiden Damen) genügend Raum zur Entfaltung. Interessant ist dabei die emotionale Gemengelage: Das ist alles weder grundsätzlich melancholisch, noch überschwänglich fröhlich, sondern hat von beidem etwas. Kurzum: Das ist genau das, was sich die Fans von Azure Ray gewünscht hätten und schließt nahtlos an die gemeinsame History an.
„Drawing Down The Moon“ von Azure Ray erscheint auf Saddle Creek/Cargo.