Fryman, so heißt es, sei ein Pop-Duo mit eingängigen Songs und tiefgehenden Texten. Musikalisch und produktionstechnisch mag das auch hinhauen – wenngleich die Herren Erik Fryman und Dirk Schlages ein wenig ziellos zwischen allen möglichen Stilen (Calypso, Folkpop, Soul und Power Pop) hin und her pendeln. Das Problem sind aber die Texte. Der langjährige Wolf Maahn-Begleiter Erik Fryman ist wohl ein freischwebender Poet, der nicht anders kann. Dennoch rollen sich dem unbefangenen Hörer aufgrund der zuweilen abenteuerlich banalen, ernst gemeinten, naiven Wortgeflechte des Meisters die sprichwörtlichen Fußnägel auf. Zumal er auch nur weltumspannend universelle Themen kennt und alles „total ehrlich“ abarbeitet – also vom Kindesmissbrauch über die Wirtschaftskrise bis im „Alten Mann“ tatsächlich Gott und die Welt thematisierend – alles, was uns also eigentlich berühren sollte… aber in diesem Kontext nicht wirklich interessiert. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Das ist alles dermaßen universell und unspezifisch (Orte und Namen gibt es beispielsweise nicht), dass sich kaum jemand konkret davon angesprochen fühlen kann. Und zuweilen gerät das dann gar unabsichtlich komisch. Lieb gemeint und voller guter Absichten ist das alles – aber irgendwo am Thema vorbei.
„Lebensspuren“ von Fryman erscheint auf DA Music.