Sagen wir mal so: Die französische Band Orwell aus Nantes um den Meisterkomponisten Jèrôme Didelot hat die Kunst eines Brian Wilson dermaßen verinnerlicht (und auf dem neuen Album wunderlicherweise auf ein halb-elektronisches Level gehievt), dass er fast schon ein wenig über das Ziel hinausgeschossen hat. Sicher, die Absicht, intelligente, vielschichtige Popmusik nach althergebrachter Komponierkunst aber für die Jetztzeit zusammenzuschrauben, ist schon klar erkennbar – nur sind die Songs dermaßen verspielt, vertrackt und verschachtelt, dass es schon ziemlich anstrengend ist, deren Verlauf zu verfolgen – geschweige denn, sich an diese zu erinnern (was ja immerhin gute Popmusik auszeichnet). Also: Hut ab vor der technischen Brillanz und vor den vielen Ideen, die Didelot & Co. hier zusammengetragen haben – aber irgendwie, so scheint es, hätte hier eine ordnende Hand – etwa von Außen – Wunder wirken können.
„Continental“ von Orwell erscheint auf Apricot Records/Alive.