Fast schon erstaunlich: Bei den Vivian Girls handelt es sich ausnahmsweise mal nicht um picklige Beatster, sondern tatsächlich um Mädels. Der Charme bei der Sache ist der, dass dieses Schrammelpop-Werk bereits das dritte Album der Damen ist (allerdings mit neuer Drummerin) – dabei aber so klingt, als sei es das erste. Das Ziel der Vivian Girls – eine Art femininen Gegenentwurf zum typisch männlichen Indie-Power-Pop zu kreieren – ist dabei ähnlich ausgerichtet wie bei vergleichbaren Kolleginnen (Sleater Kinney kommen hier in den Sinn) – aber die Vivian Girls haben ihren eigenen Kopf. Und dazu gehören weder Schönklang noch Rockpower. Ganz im Gegenteil: Geprägt von ihrer Garagen-Vergangenheit überzeugen die Girls mit einem ziemlich schrammeligen, aber filgranen, fast swingenden Ansatz, zu dem sie ihre Themen – Entfremdung, Versöhnung und Identität – in genretypisch selbstbewusst/anklagender Form vortragen. Das ist zwar alles nicht neu – klingt aber so%3B und so soll es ja auch sein…
„Share The Joy“ von Vivian Girls erscheint auf Polyvinyl/Cargo.