Oasis mit einer Prise Moke, nur eine Unze Schmalz herausgenommen und dafür ein Hauch Elektro beigemischt. So ein bisschen Britpop-Retro scheint ja gerade wieder in zu sein, nicht nur was den Haarschnitt angeht. Auf dieser Welle scheinen auch The Van Jets mitreiten zu wollen, und die Haltungsnoten sind gut! Es kommt nicht von ungefähr, wenn man schon mit dem fünften Konzert den angesehensten Rocktitel Belgiens, den „Humo’s Rock Rally“, gewinnt und kurz darauf eine Nominierung für die European MTV Arwards folgt. Nachdem die Debütscheibe „Electric Soldiers“ monatelang die nationalen Charts rauf- und runtergespielt wurde, soll „Cat Fit Fury“ jetzt auch das internationale Eis brechen.
Dafür wurde sich in das Londoner The Garden-Studio zurückgezogen und ordentlich an dem schmutzig-schönen Sound rumgebastelt. Gemixt wurde das ganze von keinem geringeren als Greg Gordon, der schon von Wolfmother und Soulwax bekannt sein dürfte. Entsprechend dem, was an Mühen und Kosten reingesteckt wurde, kann sich das Ergebnis, das rauskommt, hören lassen: ein Unterschied zum Vorgänger besteht auf jeden Fall. Die Van Jets klingen gereift, entwickelt und vor allem: echt. Hier hat jemand seinen Sound gefunden, das lässt jeder Ton spüren. Elf Titel und keiner wie der andere, doch die Mischung gelingt jedes Mal. Egal ob Queen, Beatles oder Santana, in jedermanns Wohnzimmer wird mal kurz gespielt. Und in jedem fühlt man sich zu Hause. Die dezent eingestreuten Anleihen und Genreabstecher sind bescheiden und genial, soviel Stoff bekommt sonst kaum jemand auf einem Album unter. Also, wer sich hier nicht mitreißen lässt, der hat keine Ohren und soll sich bitte schnell welche beschaffen, denn hier wird tatsächlich Musik gemacht. Und die astreinen Lyrics sind selbstverständlich nur noch das Sahnehäubchen obenauf. Herzlichen Glückwunsch, jeden dieser Songs kann man als Rockhit verkaufen.
„Cat Fit Fury“ von The Van Jets erscheint auf Belvédére/Cargo.