Dass sich Walkabouts-Frontmann Chris Eckmann und Elektronik Tüftler Rupert Huber (Tosca) zusammen taten, um eine gemeinsame Scheibe zu machen, ist gar nicht mal so erstaunlich, wenn man Eckmanns Vorliebe etwa für Krautrock kennt und weiß, dass Huber nicht nur ein Tüftler, sondern auch ein Musiker ist. Das Ergebnis bezieht sich nur noch namentlich auf den ursprünglichen Plan, Field Recordings mit vor 50er Folk-Aufnahmen zu verwursteln. Stattdessen kam eine recht organische Symbiose dabei heraus, in der sowohl Eckmanns Background als organisch orientierter Musiker, wie auch jener als Filmkomponist auf der einen Seite als auch Hubers Erfahrungen im Verbiegen von Klangelementen und dessen Wunsch als Musiker zu agieren auf der anderen zum Tragen kommen. So oder ähnlich hätte man sich ein solches Werk auch vorgestellt. Was dann allerdings überrascht, ist der starke Songcharakter eines Großteils des Materials. Sicher, da gibt es die eine oder andere Nummer, die in typischer Krautrock-Manier eher ins Nichts driftet, aber die meisten Nummern kommen mit Strophe, Refrain, Anfang und Ende daher. Walkabouts-Freunde werden sich hier jedenfalls gleich zu Hause fühlen, denn die Scheibe ist wesentlich konkreter als Eckmanns andere Ausflüge ins „Esoterische“.
„American Primitive“ von L/O/N/G erscheint auf Glitterhouse/Indigo.
