Zunächst wiegen Vibravoid aus Düsseldorf den Zuhörer mit zwar psychedelischem, aber durchaus überschaubarem Retro-Schrammel-Gitarrenpop in Sicherheit – bevor sie sich ihrer Herkunft bewusst werden und zunehmend den Kraut-Hammer aus der Tasche holen – zunächst mit 15-minütigen Feedback-Jams, dann mit 15-minütigen Space-Operas mit dröhnenden Orgeln und Raumschiff-Orion-Ästhetik. Dennoch findet sich in der Musik des Duos immer noch mehr Drive und Power als bei dieser Musik gemeinhin üblich. Man fühlt sich da weniger an klassische Kraut-Acts erinnert, als vielmehr an jene Zeit in den ausgehenden 60s in der sogar etablierte Bands mit der Psychedelia hantierten. Der Kult lebt also weiter – und klingt dabei (musikalisches Ausharrvermögen vorausgesetzt) gar nicht mal so angestaubt.
„Minddrugs“ von Vibravoid erscheint auf Sulatron/Cargo.