Eines darf man nicht außer Acht lassen, wenn man sich mit diesem neuen Werk des Altmeisters Dave Stewart beschäftigt – dass er nämlich schon weiland bei den seligen Eurythmics seine Liebe für solides, rockiges Gitarrenspiel entdeckte%3B auch wenn dieses Projekt mal im Bereich Synthie-Pop begann. Und so erstaunt es nicht wirklich, wenn er nun eine im Nashviller Blackbird-Studio von John McBride entstandene Roots-Rock-Scheibe mit starkem Blues- und Country-Touch vorlegt. Welchem Genre sich Stewart aber auch widmen mag: Das eigentlich interessante sind seine Kollaborationen, die er in seiner Rolle als Produzent, Filmemacher und Musikant von Mal zu Mal hochkarätiger besetzten kann. So gibt es auf dieser Scheibe allen Ernstes einen Titel, den er mit Bob Dylan zusammen verfasste, sowie des Weiteren ein Duett mit Stevie Nicks (deren kommendes Album er ebenso produzierte wie jenes von Joss Stone) und darüber hinaus Gesangsbeiträge von Martina McBride, Colbie Caillat und den Secret Sisters. Das tröstet ein wenig darüber hinweg, dass er seine Pop-Wurzeln bei diesem Songmaterial zugunsten einer größeren Genrenähe ein wenig vernachlässigte, wodurch sich die Stücke (gleichwohl sie inspiriert und mit Spielfreude präsentiert werden) ein wenig zu linear gerieten. Insgesamt aber ist dies eine durchaus attraktive Scheibe geworden, die Dave Stewart von seiner „amerikanischen Seite“ zeigen.
„The Blackbird Diaries“ von Dave Stewart erscheint auf Weapons Of Mass Entertainment/Sony Music.