Als Jean Michel Jarre Ende der 60er begann, mit Klangmodulationen zu experimentieren, befand er sich mit anderen Pionieren der Szene in guter Gesellschaft. Doch anders als Walter Carlos oder die deutschen Elektroniker sah er die Tonfummelei nicht als Selbstzweck an (auch wenn die hier auf CD 2 versammelten Rarities das vielleicht vermuten ließen), sondern öffnete sich auch der Popmusik. So generierte er inzwischen zu Klassikern gewordene Hits wie „Oxygene“ und „Equinox“. Nachdem freilich in den 80ern und 90ern in England entdeckt wurde, dass man zu elektronischer Musik auch singen und tanzen kann, wirken die rein instrumentalen Versuche Jarres im Vergleich dann doch wieder altmodisch – zumal man sich damals mit den rhythmischen Aspekten elektronischer Musik noch ziemlich schwer tat und sich eher an klassischen Strukturen orientierte. All das zeigt diese seinem verstorbenen Freund und Produzenten Francis Dreyfus gewidmete Kompilation. Für Fans ist das Ganze allerdings nur wegen der Raritäten-CD interessant, da ansonsten lediglich die offensichtlichen Nummern aus der Dreyfus-Phase enthalten sind.
„Essentials & Rarities“ von Jean-Michel Jarre erscheint auf Disques Dreyfus/Soulfood.