Der dritte Teil von Suzanne Vegas eigenwilliger Retrospektive, in der sie ihre Songs – thematisch sortiert und meist akustisch motiviert – neu einspielt und z.T. aktualisiert, beschäftigt sich mit dem Innenleben per se. Die leicht desolaten Songs vom Stile „Undertow“, „Solitude Standing“ oder „Cracking“ beschäftigen sich mit dem Thema Einsamkeit und dem Zerbrechen an Lebensumständen. Kein leichter Stoff also, den Suzanne dann aber doch mit einer gewissen kämpferischen Note neu interpretiert. Musikalisch lehnt sie sich hier – mit Streichern etwa und teilweise mit Band – sogar noch etwas weiter aus dem Fenster als auf Vol. 1 und 2. Als Bonbon gibt es einen neuen Song aus einem Theaterstück nach Carson McCullers, zu dem Suzanne das Skript und die Texte schrieb. Das passt, denn es geht hier um zwei Alkoholiker am Rande der Nacht. Waren Suzannes letzte Studio-Alben mit neuem Material immer ein wenig durchwachsen, so scheint ihr die Beschäftigung mit den alten Songs und Geschichten einen inspirativen Kick versetzt zu haben, der sie zu neuen Großtaten beflügelt.
„Close-Up Vol. 3, States Of Being“ von Suzanne Vega erscheint auf Cooking Vinyl/Indigo.