Mit einer recht ungewöhnlichen Besetzung überrascht das Trio Seide. Alleine mit Stimme, Piano und Posaune zaubern Sabine Müller, Tino Derado und Christop Müllers ein beinahe impressionistisch anmutendes Klanggemälde, in dem Sabine Müller dreisprachig ihre Gedichte in Songform verpackt. Oder besser verhüllt, denn Seide ist ja eher ein fluktuierendes Material. Dem Setting entsprechend gibt es keine lauten Töne – aber viel Transparenz und Raum für subtile Zwischentöne. Die Leidenschaft im Titel bezieht sich auf die Hingebung, mit der die drei Musikanten zu Werke gehen und der Schmerz, auf die überwiegend melancholische Stimmung, die den meisten Nummern innewohnt. Dieses Debüt-Album ist also auf eine bemerkenswerte Art, die man in dieser Deutlichkeit nur selten vorfindet, selbsterklärend. Da bekommt man tatsächlich, was auf dem Etikett auch draufsteht.
„Passion, Pain & Poetry“ von Seide erscheint auf A-Jazz/NRW.