Reden wir nicht lange drum herum. Das hier ist sicher nicht das beste Album der Red Hot Chili Peppers. Sicher nicht. Es ist nicht mal nah dran. Aber das liegt ehrlich gesagt weniger an „I’m With You“, sondern einzig und allein an der unschlagbaren Klasse von „Blood Sugar…“ und Co. Das Ding hier ist trotzdem stark.
Es ist das erste Album nach dem erneuten Ausstieg von John Frusciante und manch einer befürchtete schon Schlimmes. Doch ein zweites „One Hot Minute“-Desaster bleibt uns erspart. Im Gegenteil, hier wird jeder seine Lieblinge finden, hier wird jeder glücklich, das Teil muss man haben. Wenn man Fan ist. Die Red Hot Chili Peppers erfinden sich nicht neu, wiederholen sich aber auch nicht. Sie konzentrieren sich auf ihre Stärken und entwickeln diese konsequent weiter. Pop heißt das eine Zauberwort. Funk das andere. Der unglaubliche Opener „Monarchy Of Roses“ ist ein gutes Beispiel. Der ist so sauber wie sperrig, so verspielt wie straight, ein waschechter Grower und hoffentlich fester Bestandteil der kommenden Tour. Ähnliches gilt für das persönliche Highlight „Factory Of Faith“. Auch hier kreuzen die Herren gekonnt bis perfekt, machen aus mehreren Lieder eines und schaffen so einen Hit. Live dürfte der ziemlich krachen. Ganz sicher gespielt werden Lieder wie „The Adventures Of Rain Dance Maggie“ oder das gut gelaunte „Happiness Loves Company“, denen man sich einfach nicht entziehen kann. Funkiger Bass, eingängiger Refrain, die noch immer große Stimme von Kiedis und dazu Smith als Taktgeber. Und mal ehrlich, dass hier ein neuer Gitarrist am Start ist, hört man nicht wirklich. Josh Klinghoffer macht einen starken Job. Die Band macht einen guten Job. Denn auch wenn sich hier der ein oder andere lediglich solide Song dazwischen gemogelt hat, macht „I’m With You“ ziemlich viel Spaß.
„I’m With You“ von Red Hot Chili Peppers erscheint auf Warner Music.
