Es ist ja nicht verwunderlich, dass sich eine hochkarätige Kollegenriege fand, um dem visionären Briten John Martyn, der Anfang vorletzten Jahres verstarb, auf dieser Doppel-CD Tribut zu zollen. Eher schon verwunderlich ist, dass einige dieser Acts John Martyn überhaupt kennen. Das zeugt von dem immensen Impact, den der Mann als Musiker und musikalischer Vordenker hatte. Denn aufgrund seiner doch sehr spezifischen und eigenen Art, war Martyn der generelle Durchbruch auf kommerzieller Ebene stets verwehrt geblieben. Sei es drum: Die hier versammelten – Beck, Phil Collins, Robert Smith, Morcheeba in verschiedenen Kombinationen, Beth Orton, David Gray, Paolo Nutini oder Vashti Bunyan (um nur einige zu nennen) – werden dem Thema insofern mehr als Gerecht, als dass sie weniger bemüht erschienen, Martyns Stil in ihr Metier zu übertragen, sondern sich eher umgekehrt anstrengten, dem Style des Meisters gerecht zu werden. So gibt es musikalische Überraschungen eigentlich nur in eine Richtung – was aber nichts macht, da die Sache so ziemlich wie aus einem Guss rüberkommt. Interessant ist dabei noch, wie elegant die Martyn-Songs rüberkommen, die hier von Frauen interpretiert werden, denn Martyn war auf seine grummelig-sperrige Art nun mal eher ein Männer-Songwriter.
„Johnny Boy Would Love This – A Tribute To John Martyn“ von Compilation erscheint auf V2/Soulfood.