Ach. Irgendwie hatte man sich dann doch etwas mehr vorgestellt. Irgendwie was, was mehr kickt, was ein bisschen besonderer ist. Eher so heißen Scheiß und ziemlich lässiges Zeug. Einfach fantastische Songs. Aber nein. Keb Mo klingt auf „The Reflection“ leider eine Spur zu normal.
Der gute Mann ist 60 Jahre alt, hat drei Grammys im Schrank stehen und spielte mit Leuten wie Willie Nelson oder Ray Charles. Im Gegenzug schnappten sich BB King oder Natalie Cole seine Lieder und am Ende ist Keb Mo eigentlich nicht nur ein weiterer Soul- und Blues-Sänger. Doch genau so klingt er auf seinem ersten Album seit fünf Jahren. Natürlich gibt es auch hier gute Lieder. „One Of These Nights“ ist zum Beispiel eine wirkliche tolle, sehr loungige und durchaus romantische Nummer. Zu „The Whole Enchilda“ lässt es sich herrlich mit dem Kopf wippen und dabei das ein oder andere Kaltgetränk zu sich nehmen und „Crush On You“ fällt durch India.Arie aus Reihe. Es gibt also durchaus Gründe, sich „The Reflection“ anzutun. Doch gleichzeitig ist hier zu viel zu lau. Austauschbar, kitschig, langweilig, oberflächlich. Schade.
„The Reflection“ von Keb Mo erscheint auf Rykodisc/Warner Music.