Seit 20 Jahren agiert die Frau aus Houston, die heute in Austin lebt und arbeitet, schon im Bereich Blues-Rock. Diese Routine macht sich natürlich im Stile einer besonders abgehangenen Produktion bemerkbar. Auf dem Blue Rose-Debüt – ihrer achten Studio-Arbeit – wird das Konzept aber zum Glück musikalisch aufgebohrt. Neben Standard-Blues mit Texas-Faktor gibt es vor allen Dingen Honky Tonk (der Keyboards wegen), R’n’B, Southern Rock und Boogie, die als Schattierungen ins Spiel kommen. Aber natürlich verleugnet sich Carolyn nicht – röhrt wie Janis Joplin und spielt Gitarre als ginge es darum, einen Wettbewerb zu gewinnen. Das ist dann auch ein wenig das Problem, denn das Werk ist dermaßen makellos in Szene gesetzt und gespielt, dass da so gar kein Bemühen zu erkennen ist, ein eigenes Ego oder einen besonderen Stil einzubringen. Wer freilich lupenrein inszenierte Americana mit deutlichem Bluesfaktor mag, der wird hier sicherlich fündig werden.
„Peace Meal“ von Carolyn Wonderland erscheint auf Blue Rose Records/Soulfood.